Die Basilika von San Marino: Spirituelles Herz der ältesten Republik der Welt
Auf dem höchsten Punkt des Monte Titano, wo der Himmel die Erde zu berühren scheint, erhebt sich majestätisch die Basilika von San Marino, spirituelles Herz der ältesten Republik der Welt. Wie ein Leuchtturm, der Reisende führt, heißen ihre acht korinthischen Säulen Gläubige und Besucher willkommen, stille Zeugen einer Geschichte, die die Jahrhunderte durchquert.
Von alten Steinen zur neoklassischen Majestät
Dort, wo wir heute die elegante neoklassische Fassade bewundern, stand einst die alte Pfarrkirche, eines der ersten vorromanischen Denkmäler Italiens. Im Jahr 1826 begann unter der klugen Leitung des Bologneser Architekten Antonio Serra der Bau der heutigen Basilika, die 1838 unter der Rührung der San-Marinesen eingeweiht wurde. Ein Jahrhundert später, 1926, erhielt die Kirche den prestigeträchtigen Titel einer Basilica Minor, der Jahrhunderte der Hingabe und Geschichte krönte.
Ein Schatz der Kunst und Spiritualität
Der neoklassische Stil manifestiert sich in seiner ganzen Reinheit im Pronaos, wo acht majestätische korinthische Säulen, gekrönt von fein mit Akanthusblättern verzierten Kapitellen, den Himmel selbst zu stützen scheinen. Auf dem Giebel erinnert die Inschrift „Divo Marino Patrono et Lebertatis Auctori sen. p.q.“ alle an die unauflösliche Verbindung zwischen dem heiligen Gründer und der Freiheit der Republik.
Das heilige Herz der Republik
Beim Überschreiten der Schwelle wird man in einem feierlichen Raum empfangen, der in drei Schiffe unterteilt ist, wobei sich das mittlere majestätisch erhebt und sieben Altäre von seltener Schönheit beherbergt. Ein einzigartiges Element von besonderem historischen Interesse ist der Thron-Tribüne aus dem 17. Jahrhundert, der den Capitani Reggenti vorbehalten ist, ein lebendiges Symbol der institutionellen Kontinuität San Marinos.

Die Reliquien des heiligen Gründers
Der 3. März 1586 markierte ein unvergessliches Datum für San Marino: die Entdeckung der Reliquien des Heiligen. Heute ruhen diese kostbaren Überreste unter dem Hauptaltar und in einem raffinierten Silberreliquiar, das den Schädel und das Gesicht von Marinus nachbildet, ein greifbares Zeugnis der spirituellen Präsenz des Gründers in seiner Republik.
Die kleine Kirche Sankt Peter: ein verborgener Schatz
Neben der Basilika, fast verborgen vor den Augen der meisten, befindet sich die stimmungsvolle kleine Kirche Sankt Peter aus dem 16. Jahrhundert. Im Inneren werden zwei in den lebendigen Felsen gehauene Nischen von der Tradition als Ruhestätten der Heiligen Marinus und Leo bezeichnet, was diesem bereits so besonderen Ort eine Aura des Mysteriums und der Heiligkeit verleiht.
Kuriositäten und Details, die eine Geschichte erzählen
Der Glockenturm der Basilika beherbergt sieben Glocken, jede mit einer spezifischen Stimme und Funktion: von feierlichen Festlichkeiten bis zu Momenten der Trauer erzählt jedes Läuten eine andere Geschichte. Die Basilika selbst ist zu einem so wichtigen Symbol geworden, dass sie auf der 10-Cent-Euro-Münze von San Marino dargestellt ist, obwohl diese Münze eine Sammlermünze bleibt, die nur in Teilserien vorkommt.
Die san-marinesischen Steinmetze, Erben der Kunst des heiligen Gründers, haben ihre unauslöschliche Spur in den prächtigen Reliefs hinterlassen, die das Gebäude schmücken: die Fackel, das republikanische Bündel und die Lorbeerzweige zeugen von ihrer Meisterschaft.
Praktische Informationen für Besucher
Die Basilika empfängt die Gläubigen zur Sonntagsmesse um 11:00 Uhr, aber die feierlichsten Momente erlebt man bei den Feierlichkeiten am 3. September (Fest des Heiligen Marinus), am 5. Februar (Heilige Agatha) und an den Tagen der Amtseinführung der Capitani Reggenti (1. April und 1. Oktober).
Für diejenigen, die sie besichtigen möchten, befindet sich die Basilika auf dem Piazzale Domus Plebis, 1 in San Marino Stadt, im Herzen des historischen Zentrums, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
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